Spoofing, Vorsicht vor Betrugsmasche und falschen Polizisten, neue Vorgehensweise

Wiederholt informierte die Staatsanwaltschaft über eine Betrugsmasche, bei welcher Personen Telefonanrufe von angeblichen Polizisten erhielten (siehe Medienmitteilungen der Staatsanwaltschaft vom 01., 12. und 18.12.2017 sowie Flyer[1] des JSD vom 18.12.2017).

Mehrmals gelang es der Polizei, eine Übergabe von hohen Geldbeträgen im letzten Moment noch zu verhindern. Obwohl zwischenzeitlich mehrere Tatverdächtige festgenommen wurden und das Zwangsmassnahmengericht Untersuchungshaft verfügte, sind weitere Täter aktiv und versuchen mit einem neuen Trick, in den Besitz von Bankguthaben zu gelangen. 

Vorgehen der Täter:

Die Täter, ein Mann bzw. eine Frau, welche Hochdeutsch sprechen, nehmen über eine gefälschte Rufnummer[2] eine Verbindung mit den potentiellen Opfern auf. Auf dem Telefondisplay erscheint eine offizielle Amtsnummer, so z.B. die einer Polizeiwache. In der Folge teilen die Betrüger mit, dass die auf Banken deponierten Vermögen nicht mehr sicher seien und man deshalb das Geld abheben und zu sich nach Hause nehmen solle. Anschliessend werden Polizeibeamte am Wohnort vorbeikommen und das Bargeld, Schmuck sowie weitere Wertsachen in Verwahrung nehmen und sicher deponieren.

Neu kontaktieren die Täter ihre potentiellen Opfer nun in anderen Kantonen mit der Aufforderung, das Geld aus Gründen der Sicherheit persönlich nach Basel zu bringen und dort einem „Polizisten“ zu übergeben. Auch werden Personen in Basel angewiesen, in eine andere Stadt zu fahren, um dort das Geld auszuhändigen.

Hinweise der Staatsanwaltschaft:

- Die Polizei fordert nicht auf, Geld bei einer Bank bzw. einem Finanzinstitut abzuheben

- Ebenso wenig fordert die Polizei auf, Geld aus Gründen der Sicherheit in einen anderen Kanton zu bringen

- Die Polizei verlangt nicht, dass Sie Ihren Schmuck bzw. weitere Wertgegenstände aushändigen sollen

- Haben Sie Zweifel, ob es sich um echte Polizisten handelt, nehmen Sie unverzüglich über Notruf 117 mit der Polizei Kontakt auf.

Empfehlungen der Staatsanwaltschaft:

- Seien Sie misstrauisch gegenüber unbekannten Anrufern

- Geben Sie keinerlei Auskünfte über Ihre Vermögenssituation bzw. über vorhandenes Geld, Schmuck und Wertsachen

- Geben Sie keine Auskünfte über Ihr Alter, Zivilstand, Beruf und Gesundheitszustand

- Geben Sie keine Auskunft, ob Sie alleine wohnen

- Gewähren Sie keinen fremden Personen Zutritt zu Ihrer Wohnung bzw. zuIhrem Haus

- Geben Sie keine Kreditkartennummern, Pin Code, Passwörter und Bankkartennummern bekannt

- Werden Sie von verdächtigen Personen kontaktiert, so informieren Sie unverzüglich die Polizei über die Notrufnummer 117

 

 

[1] http://www.bs.ch/nm/2017-spoofing-informationskampagne-der-kantonspolizei-basel-stadt-jsd.html

[2]«Call ID-Spoofing»: Es handelt sich dabei um einen «Diebstahl» einer fremden Telefonnummer. Dabei sendet der Anrufer – meist über die Internettelefonie (Voice Over IP) – nebst dem Telefonsignal auch noch die falsche Telefonnummer mit. Dadurch wird die wahre Identität des Anrufers beim Angerufenen verschleiert. Die meisten Anrufe stammen aus dem Ausland.

 

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